Zahnpflege beim Hund ist ein heikles Thema, das auf keinen Fall zu vernachlässigen ist. Gerade die Maulhygiene ist für die Gesundheit deines Hundes extrem wichtig.
Wie sieht es denn im Maul bei deinem Hund aus, hast du mal geschaut? Riecht dein Hund vielleicht streng aus dem Maul? Sind die Zähne blütenweiß oder haben sie Beläge? Ist das Zahnfleisch schön rosa?
All das sind Fragen, die du dir stellen solltest und am besten gleich auch einmal nachschauen. Ca. 80 % der Hunde haben Zahnstein! Gesunde Zähne sind für den Hund extrem wichtig! Sie dienen ihm als Halte- und Kauwerkzeug und sie brauchen die Zähne auch zur Verteidigung. Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Zahnstein ist zudem auch gesundheitsschädlich für deinen Hund. Dazu aber mehr weiter unten.
Zahnpflege beim Hund: Zahnfleischentzündung
Das gesunde Zahnfleisch den Hundes ist rosafarben, glatt und feucht. Es kann auch dunkle Pigmentflecken haben, je nach Rasse.
Entzündetes Zahnfleisch bei deinem Hund – so kannst du es erkennen:
- Rote Ränder an den Zähnen – insbesondere den Backenzähnen
- Schwellungen am Zahnfleischrand
- Maulgeruch
- Blut am Spielzeug – Zahnfleischbluten
- Der Hund reibt seine Schnauze oder möchte am Kopf nicht berührt werden
Sollte dein Hund eine Zahnfleischentzündung haben, sollte er bei deinem Tierarzt vorstellig werden. Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung kann zu Fieber führen und das ist nicht ungefährlich, besonders wenn es schon eitrig ist. Der Tierarzt wird dir das entsprechende Medikament verschreiben und wenn nötig eine Zahnsteinentfernung anraten. (sofern das die Ursache ist)
Ursachen für eine Zahnfleischentzündung können sein:
- Futterstückchen zwischen den Zähnen
- Kleine Steinchen oder Holzstückchen
- Zu weiches Futter
- Plaque
- Kotfressen
- Kauartikel
Beim spielen und zerbeißen von Holzstückchen oder Kauartikel bleiben Reste zwischen den Zähnen hängen oder kleine Verletzungen, welche als Eingangstür für Bakterien sind. Zu weiches Futter kann durchaus auch für Zahnfleischentzündungen verantwortlich sein. Plaque ist Belag auf den Zähnen, eine Vorstufe zu Zahnstein.
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Zahnpflege beim Hund: Zahnstein
Zahnstein entsteht aus Zahnbelägen, zuerst sind es weiche Beläge, die aus Futterresten, Speichel und Bakterien an den Zähnen sich ablagern. Werden diese nicht entfernt, entsteht daraus Zahnstein. Dieser ist in der Regel braun und fest.
Behandlung
Hat dein Hund Zahnstein bleibt dir in der Regel nur eine Zahnreinigung oder Entfernung bei deinem Tierarzt. Dieser legt den Hund in eine leichte Narkose. Mit einem profesionellem Ultraschallgerät werden die harten Beläge bis unter dem Zahnfleischrand sorgfältig entfernt.
Das kannst du tun
Diverse Sprays und Pülverchen die im Handel und besonders auch auf sozialen Medien angepriesen werden, helfen meist nicht. Auch solltest du bedacht an die Zusammensetzung der einzelnen Produkte herangehen. So ist oftmals Seealgenmehl (Ascophyllum Nodossum) enthalten. Stelle sicher, das dein Hund dieses verträgt.
Vorbeugend und auch nach einer Zahnreinigung ist Zähneputzen am wirksamsten.
Zähneputzen beim Hund – so gehts
Das Zähneputzen sollte langsam und sorgfältig geübt werden. Hast du einen Welpen, so übe das integriert in deinem Medical Training am besten gleich mit.
Starte erst einmal damit, deinem Hund beizubringen, ihn am Maul zu halten und zu berühren. Nehme eine entspannte Haltung ein und setze den Hund vor dir ab. Nun legst du wirklich sanft deine Hand an die Schnauze deines Hundes. Nur ganz kurz und belohne ihn dafür. Wenn das kein Problem ist, hebe die Lefze vorsichtig an und belohne deinen Hund.
Im nächsten Schritt nimmst du eine Zahnbürste. Hier eignen sich kleine Kinderzahnbürsten aus Holz ganz hervorragend. Alternativ gibt es auch hier Fingerlinge zum Zähneputzen.
Das geübte jetzt dann immer erweitern: Hand an die Schnauze, Lefze anheben und die Zahnbürste zum Zahn führen und dann wieder belohnen.
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Diese Übungen wirst du einige Male / Tage wiederholen müssen, damit es wirklich gut klappt.
Zahnputzmittel für Hunde
Es ist wichtig KEINE Zahnputzcremes für Menschen zu nehmen. Diese sind in der Zusammensetzung nicht wirklich für Hunde geeignet.
Es gibt extra Zahncremes für Hunde, zum einen mit “Leberwurst-Geschmack” oder Pfefferminzextrakten als auch auch sehr gute Zahncremes mit Enzymen. Als eine weitere Möglichkeit eignet sich reines Kokosöl zum Putzen der Zähne und es hat meist den Vorteil das Hunde den Geschmack sehr mögen.
Kann man Zahnpasta für Menschen auch für den Hund benutzen?
Hier kann ich nur anraten für den Hund spezielle Zahnpasten zu verwenden. In den meisten menschlichen Zahnpastas ist Fluorid enthalten, welches für den Magen-Darm des Hundes schädlich sein kann. Hunde können die Zahnpasta nicht ausspülen wie wir Menschen das tun, sie schlucken diese also ab.
Hinzu kommt, es wird oftmals Xylitol (Xylit) eingesetzt, da dieses gegen Karies verursachende Bakterien wirkt. Auch in geringen Mengen kann dieses jedoch tödlich für den Hund sein.
Kann ich Zahnbelag durch putzen entfernen?
Hier ist es leider so, ist bereits Zahnbelag vorhanden, muss dieser in der Regel vom Tierarzt oder Tierärztin entfernt werden.
Hat dein Hund nur ganz leicht weiche Beläge, lassen diese sich mit dem Zähneputzen durchaus entfernen.
Zähneputzen hilft also eher vorbeugend und verhindert vielleicht die Bildung des harten Zahnsteins. Vorrausgesetzt die Zähne werden regelmäßig geputzt.
Ist Zahnbelag gesundheitsschädlich für den Hund?
Es gibt Hunde, die haben richtig schlimm Zahnstein und entzündungen im Maul und man merkt als Hundebesitzer nichts! Dennoch können die Folgen von Zahnstein richtig schlimm sein.
- Zahnstein verursacht eine Zahnfleischentzündung. Dieser, durch Bakterien hervorgerufener Prozess, kann sich tiefer in die Zahntaschen bis zum Knochen ziehen. Es entsteht eine Paradontitis.
- Paradontitis kann sich auf innere Organe auswirken, wie zum Beispiel Herz, Niere und Leber.
- Abszesse können sich bilden
- Verlust von Zähnen und Knochenmaterial
- Schmerzen! Ja auch Hunde können Zahnschmerzen haben und wir alle wissen, wer jemals Zahnschmerzen hatte, wie schlimm das ist! Lasst es auf keinen Fall soweit kommen!
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