Magenprobleme beim Hund, gibt es das? Dein Hund schluckt Luft und leckt panisch alles ab? Vielleicht hat er Sodbrennen? Übelkeit? Hier schreibe ich über Licky Fits und was vermutlich die Ursache sein kann.
Ein Beispiel: der Hund bekommt nach dem Gassi ein Rinderohr. Dieses verspeist er auch supergenüsslich, so wie man es von einem Hund erwartet. 3 Tage später aus heiterem Himmel muß er sich übergeben. Das Rinderohr kommt wieder zum Vorschein ist noch in seiner Ursprungsform, sein Futter ist nicht verdaut. Alles ist noch voll erkennbar. Jetzt ist klar, dem Hund ist übel.
Wie zeigt sich Übelkeit beim Hund?
Magenprobleme und Übelkeit zeigt sich meist in Schmatzen, Luft schlucken, Aufstoßen, vermehrter Speichelfluss und Gras fressen. Einige Hunde mögen Gas auch einfach nur so zum Fressen gerne ohne das ihnen schlecht ist. Manche Hunde sind total fit, trotz das ihnen übel ist. Dazu gehört unser Hund. Ist deinem Hund nur selten übel, kannst du es bei deinem nächsten Termin deinem Tierarzt des Vertrauens ansprechen. Sollte es oft vorkommen, ist es sinnvoll, einen Termin bei deinem Tierarzt auszumachen und abzuklären, was dahinter steckt!
Magenprobleme: mögliche Anzeichen für Sodbrennen beim Hund
- Leerschlucken
- Schmatzen
- Schlecken der Nase und Maul
- Aufstossen
- Erbrechen
- Gras fressen
- Vermehrtes Speicheln
- Husten
Ja, Hunde können auch Sodbrennen haben. Wie schlimm sich das anfühlen muss, kannst du vielleicht auch aus eigener Erfahrung sagen. Wenn aus Über- oder Unterproduktion von Magensäure, die dann aus dem Magen hinauf die Speiseröhre läuft, brennt es sehr unangenehm. In diesem Fall sprechen wir von Sodbrennen / Reflux. Leider lässt sich so einfach nicht bestimmen, woher das Sodbrennen kommt. Ist es arg schlimm, wird der Tierarzt hier ein Medikament verschreiben, was die Magensäureproduktion hemmt. Diese kennen wir als Omeprazol etc. Allerdings sollte man dies nicht über einen zu langen Zeitraum geben.
Es ist wirklich wichtig die Ursache zu finden. Die oberste Regel sollte hier auch Konsequenz heißen. Eine Ausschlussdiät kann sich unter Umständen sehr lange hinziehen, bis alle Ergebnisse vorliegen.
Erbrechen beim Hund
Ein Hund kann durchaus mal erbrechen. Das sogar ohne Hintergrund und das er krank ist. Kommt es nur vereinzelt mal vor, ist erst mal keine Panik am Start. Erbricht dein Hund mehrfach am Tag, sieht das Erbrochene komisch aus, riecht vielleicht total seltsam oder befinden sich Gegenstände darin, die du nicht zuordnen kannst, wäre hier auch ein Besuch beim Tierarzt dringend notwendig. Beobachte deinen Hund genau, hört das Erbrechen innerhalb von 24 Stunden nicht auf, wäre spätestens dann ein Termin anzuraten.
Oftmals reicht es dem Hund an diesem Tag nichts mehr zu fressen anzubieten, sodass sich alles beruhigen kann. Bei uns klappt das so nicht, unser Labbi braucht danach direkt was im Magen, sonst hört er nicht mit Erbrechen auf. Es gibt Hunde, die einen leeren Magen nicht vertragen und daraus auch eine Übelkeit entsteht. Ein Teufelskreis sozusagen.
Was sind Licky Fits?
Licky Fits sind Schluck-Leck-Anfälle, die sich in schnellem Luftschlucken äußern, jedoch nicht mit Schluckauf zu verwechseln. Der Hund fängt an, panisch alles abzulecken. Boden, Wände, Teppich, Couch einfach alles. Die Hunde fressen Unmengen an Gras oder ziehen dir die Tapeten ab, um an den Putz zu kommen. Dieser wird dann fein säuberlich abgeschabt.
Der Hund ist kaum ansprechbar. Verhält sich wie in einem Tunnel, ein furchtbarer Anblick und er lässt sich auch mit nichts beruhigen.
Übelkeit und Erbrechen können auch dabei sein, so wie bei unserem Hund. Unser Hund hat unter den Anfällen sehr gelitten. Am schlimmsten war es nachts. Alle halbe Stunde ist er aufgesprungen und hat nach Luft geschnappt, alles abgeleckt und war nicht ansprechbar. Draußen hat er Gras gefressen, als wäre das die einzige Nahrungsquelle. Auch könnte eine veränderte Schlafposition ein Hinweis darauf geben, das der Magen nicht in Ordung ist. Wenn der Hund sich sonst beim Schlafen austreckt oder auf dem Rücken liegt, urplötzlich aber zusammengerollt liegt, könnte das ein Signal sein. (Natürlich gibt es auch Hunde die nur gekringelt schlafen)
Mögliche Ursachen für Sodbrennen und Licky Fits
Da können einige Dinge in Betracht kommen wie zum Beispiel:
- Stress
- Futtermittelunverträglichkeiten
- Allergien auf Futterbestandteile
- Fütterungsfehler
- Abweichungen im Fütterungsablauf
- Medikamenteneinnahme
- Trächtigkeit der Hündin ( die Jungen drücken gegen den Magen)
- Bestimmte Rassen haben eine genetische Disposition, was zu Probleme im Magen-Darm-Bereich führen kann.
- Grunderkrankungen
Was nun? Die erste Lösung!
Alles was im Verdacht steht sollte von der Speiseliste gestrichen werden. Permanente Gabe von Leckerli auch einstellen, wenn möglich.
Einen Magentee kochen (Fenchel-Kümmel-Anis), falls der Hund das annimmt. Wenn der Hund gerade im Schleckanfall ist, kannst du versuchen ihm einen Zwieback oder ein getoastetes Brot anzubieten. Hast du Heilmoor zu Hause oder Ulmenrinde, kann das in das Futter gegeben werden und so den Magen beruhigen.
Welche Lösungen insgesamt gibt es?
- Bei akuten Schleckanfällen kannst du deinem Hund je nachdem, wie groß er ist, ein Stück Zwieback ohne Zucker gegeben. Alternativ geht auch getrocknetes Brot oder Brotrinde. Dies saugt die überschüssige Magensäure auf.
- Manchen Hunden bekommt es vor dem Schlafen gehen noch ein Betthupferl zu bekommen. Die letzte Mahlzeit teilen und noch ein klein wenig vor dem Schlafen zu füttern.
- Ulmenrinden Sirup (ca. 1 Stunde vor der Mahlzeit)
- Heilerde (mit Abstand zu der Mahlzeit)
- Kräutertee anbieten (Fenchel-Kümmel-Anis)
- Naturjoghurt / Magerquark / körnigen Frischkäse
- Sehr weich gekochte Kartoffeln
- Kräutermischungen (zb. Shiimun Gastro)
Die Fütterung
Sollte dein Hund eine Unverträglichkeit entwickelt haben, streiche diese Futtersorten aus dem Futterplan. (Sofern du die Quelle kennst). Sobald dein Hund die auslösenden Stoffe nicht mehr bekommt, sollte es relativ schnell besser werden.
Bitte beachte: Nicht jeder Hund verträgt eine sofortige Umstellung, hier kann es auch zu Problemen kommen. In solchen Fällen kannst du dich an deinen Tierarzt, Tierheilpraktiker wenden oder auch die Hundeernährungsberatung buchen.
Dein Hund verträgt kein Trockenfutter oder Nassfutter, hier kannst du wunderbar die Rationen selbst kochen. Das ist nicht so schwierig, wie manches Mal angenommen. Auch hier kann man für einige Tage im Vorraus kochen und die Mahlzeiten im Kühlschrank aufbewahren. Vor der Fütterung sollte das Futter aus dem Kühlschrank heraus genommen werden, damit es nicht zu kalt ist.
Was du noch tun kannst:
Füttere gut verdauliche Kost. Leichte Kost oder Schonkost ist sehr hilfreich bei Magenproblemen.
Solltest du Rohfleisch füttern könnte es helfen kurzzeitig auf gekochtes Futter umzusteigen.
Die Mahlzeiten auf mehrere kleine Mahlzeiten aufteilen. Sofern das Zeitlich möglich ist.
Trockenfutter sollte mit Wasser vorher eingeweicht sein. Dies geht mit etwas warmen Wasser, jedoch sollte das Wasser nicht kochen.
Auf fettreiche Rationen verzichten und auch die Kauartikel wie zum Beispiel Rinderohren und Kauknochen. Diese sind Bindegewebe und nur sehr schwer verdaulich. Daher sollten diese in der Zeit ausgesetzt werden.
Das Gleiche gilt für die Knochenfütterung. In der Zeit, in der es am schlimmsten ist, keine Knochen füttern.
